Mein Vorratsregal besteht aus drei Fächern. Da hat sich in den vergangenen Jahren einiges angesammelt, von der "braucht man eh immer" Kokosmilch über Unmengen an Oliven und Dosenmais bis hin zu solchen hm-muss-ich-mal-kosten-Geschichten wie eingelegter Knoblauch, Bio-Marillensenf oder Krake in Sojaöl (muss ich mal in einer "ich hass die Arbeit an der Fischkampagne bei Greenpeace" gekauft haben, tschuidign :D Ich trotz-esse. Damals bei den Vier Pfoten, wenn die vegan lebende Chefin anstrengend war, gabs am Heimweg auf jetzterstrecht ein Leberkässemmerl. Ja, ich weiß, fetzendeppert von mir).
Ich bin auch so aufgewachsen, dass man immer genug im Vorratsregal haben sollte, um auch einen plötzlichen Besuch einer achtköpfigen Familie bekochen zu können (und seeehr viel Vegeta reintun kann, das hatten wir wirklich in rauhen Mengen zuhaus, schon in den Achtzigern, eigenimportiert aus Ungarn. Hatte damals den gefühlten Gegenwert von Gold).
Ich habe grad die Vorräte durchgeschaut, Rezepte zusammengestellt und festgestellt: Wenn ich in großen Portionen koch und zwei Tage an einer Speise ess (was ich eh meistens tu, weil ich die kleinteilige Kocherei hass), dann komm ich mindestens 45 Tage durch und hab immer noch Cornichons, ein Glas Oliven, viel Red Curry Paste (ich mag die nichtmal, wieso hab ich zwei Gläser davon?!) und Marillensenf übrig. Und ein Cheesecake, ein Obstkuchen und ein Pumpkin Pie gehen sich auch noch aus. Für Frühstück ist auch gesorgt, entweder Brot selbst backen (es ist definitiv auch genug Mehl da), Müsli oder Porridge. Und ins Tiefkühlfach hab ich noch nichtmal geschaut, ich weiß aber dunkel, dass da sehr viele CUTZ Rollen, ein Kilo Spargelspitzen, Erdbeeren vom letzten Jahr und schon einige Tuppers mit bereits Gekochtem auf mich warten.
Ich würd mal sagen: The Challenge is on. Mal schauen, wie weit ich komme.
Dazukaufen darf ich frisches Gemüse, Eier, Käse, Milch oder Pflanzenmilch, Frischkäse und zweimal Speck für die Linsen. Aber die täglichen Kochfotos erspar ich euch, vielleicht pack ich welche in die Insta-Storys.
Ich bin wirklich gespannt, wie lang ich brauch, bis das Regal halbwegs leer ist. Und ab welchem Zeitpunkt ich kein Hummus und keinen Dosenmais mehr sehen kann. Und wie mein Neustart in Sachen Vorräte dann aussehen wird. Weil das mit dem sinnvoll ökologisch geführten Alltag hat halt viele Aspekte, Vorräte hab ich da noch nie so genau betrachtet. Wir kaufen Vorräte, weil gewürfelte Tomaten, Kokosmilch, Nudeln, Reis, Linsen und Kichererbsen und irgendwann verstaubt das Zeug in der hinteren Ecke vom Regal. Dosen mit fetthaltigem Inhalt halten jetzt auch nicht unbegrenzt jenseits des Mindesthaltbarkeitsdatums (wobei mich 2019 auf manchen Dosen bei mir absolut nicht schreckt), und dann wirds halt doch unnachhaltig - andererseits ist es immer schlau, für ein paar Tage im Voraus immer wissentlich versorgt zu sein, es könnt ja die nächste Pandemie um die Ecke kommen. Es wird ein spannendes Experiment, ich bin neugierig, ob ich mich von der Gustoköchin (also: "Worauf hab ich heut Lust? Das hol ich mir schnell aus einem der drölfzig Supermärkte in meiner Umgebung.") zu einer Planköchin werde.
Aber wenn wir grad dabei sind: Vergesst es. Niemals, never, never, never ever wird der Punkt kommen, an dem ich keine neuen (oder auch nur für mich neuen) Bücher besorge, bevor ich nicht alle Ungelesenen zuhause weggelesen habe. Never. So konsumkritisch ich oft bin: Bücher sind Bücher sind Bücher sind Bücher.